Lernmaterial: Verhalten der Währungspaare verstehen 👪 📈

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Crusher

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Lerne, welche Parameter Einfluss auf die Forex Fundamentalanalyse haben und wie du einzelne Währungen analysierst.


Der Devisenmarkt ist mit einem weltweiten Tagesumsatz von ca. 6,6 Billionen US-Dollar im Jahr 2019 der größte Finanzmarkt der Welt.

Für Forextrader ist die Liquidität wichtig. Noch wichtiger ist für viele Handelsansätze aber die Volatilität bzw. das Momentum.

Um zu ergründen, was den Forexmarkt wirklich bewegt und wann mit Bewegung in den einzelnen FX-Paaren zu rechnen ist, müssen wir uns der Fundamentalanalyse widmen.

Viele Trader und Investoren kennen die Fundamentalanalyse nur im Aktienhandel. Hier spielen Kennzahlen wie Eigenkapital und Schuldenquote eine wichtige Rolle. Doch wie sieht es im Devisenhandel aus?

Hier gelten andere Regeln.

Dieser Beitrag wird dir ebenfalls zeigen, wie wichtig die fundamentale Betrachtung im Forex Daytrading ist.

Viele Trader scheitern, weil sie sich nur der Charttechnik hingeben und versuchen, mit Algorithmen oder zwei Indikatoren konstante Profite im FX Trading zu erwirtschaften. Soviel darf ich schon vorab verraten – damit verlierst du!

Es ist natürlich einfacher und weniger Arbeit, einem Trading Roboter zu folgen oder Indikatoren zwecks Signalgebung einzubinden. Aber lohnenswert ist es definitiv nicht!

Nimm dir die Zeit, die allgemeinen Marktzusammenhänge wirklich zu verstehen, bevor du überhaupt einen (sinnlosen) Trade abfeuerst.



Wie handeln große Hedgefunds und Investmentbanken?

Wenn du dir die Big Player in der Finanzindustrie anschaust, dann siehst du das fast alle Fundamentalanalyse betreiben.

Die institutionellen Händler nutzen professionelle News Terminals wie MNI, Bloomberg, Reuters. Damit werden sie in sekundenschnelle mit den marktrelevanten Informationen versorgt. Die Kosten belaufen sich auf mehrere Tausend Euro pro Monat und Händler.

Ich habe hier einmal zwei Beispiele von FX Trades einzelner Investmentbanken:

Deutsche Bank:
“We prefer to buy SEK against USD as EUR/USD may have further upside thanks to the Eurozone’s strong macro pulse and an improving political outlook in Germany. For the same reason we also roll our USD/CHF longs into a long EUR/CHF position.” Quelle: Fxstreet.com

Barclays:
We believe that the market is pricing in a full extension of OPEC cuts on 30 November, but we do not expect it to make a final decision until 2018. This is a downside risk, as crude oil has been supported recently in part by expectations of a renewal…In addition, Canada´s GDP is likely to show a slower pace of activity in Q3, weighing on the CAD. We recommend going long USDCAD (spot ref: 1.2696), targeting 1,2890 with a stoploss of 1,26 (above the 100-day moving average for a reward-to-risk ratio of 2:1.
Quelle: ransquawk.com



Bei beiden Trades erkennt man, dass der Grund für den Trade immer ein fundamentaler Treiber ist. Diese fundamentalen Parameter sind dafür verantwortlich, ob ein Forexpaar steigt oder fällt.

Wie das genau funktioniert und welche das sind, schauen wir uns jetzt an.



Forex Fundamentalanalyse: Was bewegt den Kurs wirklich?

Wie auch bei allen anderen Assetklassen kommen Preise durch Angebot und Nachfrage zustanden.

Doch ob Käufer oder Verkäufer die bessere Verhandlungsposition haben, wird durch bestimmte fundamentale Komponenten bestimmt, die dafür sorgen, ob der Trend in einem Währungspaar Long oder Short ist.

Der maßgebliche Kurstreiber in einer Währung ist:

… die heimische Zentral- oder Notenbank!

Zentralbanken sind für die Geldpolitik des jeweiligen Landes oder Währungsraums verantwortlich. Sie haben teils mächtige Werkzeuge, die für das Wohlergehen der Volkswirtschaft sorgen. Das stärkste Instrument einer Zentralbank ist der Leitzins.

Die Höhe des Leitzinses wird ca. 10x pro Jahr von der Zentralbank festgelegt. Ob der Leitzins hoch oder niedrig ist, hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes ab.

Anhand der Zinshöhe bestimmt sich für (ausländische) Investoren die Attraktivität der Geldanlage oder Kreditaufnahme im jeweiligen Land.

Wenn in den USA ein Zinsniveau von 3% und in der EU ein Zinsniveau von 1% vorliegt, dann wird ein EU-Investor sein Geld in den USA anlegen. Dafür muss er am Devisenmarkt EUR verkaufen und USD kaufen. Der EURUSD sinkt.


Neben den Zinssätzen gibt es aber auch noch einen weiteren Treiber für Forexkurse:

Die Politik.

Erinnern wir uns an Wahlnächte wie Trump-Sieg oder Brexit (GBP verlor 20% in wenigen Stunden ggü. USD), dann sollte jedem klar sein, was mit den Währungen passieren kann.

Ein anderes Beispiel: In 2016 konnte man sehr gute Gewinne mit Shorts auf die Türkische Lira machen. Fast jeder neue Kommentar von Erdogan sorgte für eine weitere Abwertung der Türkischen Lira.

Die Märkte hassen Unsicherheit und solche Ereignisse bieten die ideale Plattform dafür.

Nun fragst du dich zu Recht, warum denn auch in „ruhigen“ Zeiten Bewegungen in einem Forexpaar auftreten. Schließlich ist nicht an jedem Tag „Brexit“ oder Zinsentscheid, aber diese Ereignisse sorgen für mehrtägige oder -wöchige Trends im übergeordneten Zeitrahmen.

Natürlich kommen jede Sekunde neue Kurse zustande, denn der Währungshandel wird ja nicht nur für Zentralbanken betrieben. Devisen werden rund um die Uhr für den internationalen Handel gebraucht.

Jede Firma, die Waren aus dem Ausland importiert, muss über den Währungsmarkt die heimische Währung tauschen, um die Ware bezahlen zu können. Damit wird der Markt von einer Gruppe von Teilnehmern dominiert, die nicht (wie wir) die Absicht der Spekulation hat. Der Markt ist dennoch derselbe.

Auf diese Orders haben wir keinen Einfluss, aber sie sind täglich Teil des Geschäfts. Eine große Order kann also in ruhigen Zeiten für einen Move am Forexmarkt sorgen, der drei Sekunden später wieder in die andere Richtung zeigt.

Wenn du hier nur nach Charttechnik handelst und nicht deine Fundamentalanalyse durchgeführt hast, lässt du dich wahrscheinlich zu einem Trade hinreißen, der kaum logisch begründet ist.



Forex Fundamentalanalyse durchführen:

Wir wissen jetzt, dass zwei maßgebliche Treiber für Bewegung in einer Währung sorgen – Zentralbanken und Politik.

Wie im Aktienhandel auch, wollen wir mit Fundamentaldaten bestimmen, ob eine Währung in der nächsten Zeit eher steigt oder fällt.

Nehmen wir zum Beispiel die Fundamentaldaten von Google, dann sehen wir anhand von Eigenkapital, Cashposition, Marktdominanz, etc. sehr starke Fundamentaldaten und damit keinen Grund, die Aktie zu Shorten.


Schauen wir uns hingegen den Forexmarkt an, müssen wir die Fundamentaldaten ebenfalls für jede Währung einzeln, aber anhand (geld-)politischer Kriterien bestimmen.

Die folgenden Fragestellungen helfen dir dabei, eine Forex Fundamentalanalyse durchzuführen:

1. Wie ist das Leitzinsniveau in dem Land der betroffenen Währung?
2. Wie sieht das Leitzinsniveau im Verhältnis zu anderen G10-Ländern aus?
3. Welche Zinsschritte wird die Zentralbank voraussichtlich vornehmen?
4. Welche politischen Themen umgeben die Währung?
5. Wie steht es um die Wirtschaftsstärke?

Wenn du diese Fragen für die jeweilige Währung beantworten kannst, dann hast du ein gutes Bild von der fundamentalen Lage.

Wichtig: Die fundamentale Lage beschreibt das übergeordnete, große Bild der Währung. Es heißt nicht, dass positive Fundamentaldaten nicht doch zu einem mehrtägigen Absturz führen können. Dennoch werden auf Dauer die fundamentalen Parameter den Trend der Währung bestimmen.

Du solltest dir also gut überlegen, ob du eine fundamental starke Währung wirklich über Tage und Wochen Shorten willst, oder lieber auf einen Longeinstieg am Ende einer Korrektur wartest.

Wenn man Forexpaare handelt, achtet man am besten genau wie Investmentbanken darauf, eine starke gegen eine schwache Währung zu handeln. Damit ist nicht die technische, sondern die fundamentale Verfassung gemeint.

Alleine dieser Schritt hat im Tradingprozess dafür gesorgt, dass man wesentlich mehr Selbstvertrauen im handel hat als zuvor.

Das menschliche Gehirn braucht Gründe und Erklärungen für die Bewegungen an den Märkten. Mit der Fundamentalanalyse gibt man unserer Denkfabrik das nötige Futter.



Forex Fundamentalanalyse: Diese Tools und Webseiten helfen dir:


Um die Fundamentaldaten täglich bestimmen zu können, kannst du bestimmte Services nutzen:

Einfach auf den Namen der Seite klicken und ihr werdet dort hin weiter geleitet.

Bloomberg:
Auf der klassischen Webseite von Bloomberg bekommst du marktrelevante Informationen zu Politik, Zentralbanken und einzelnen Assets wie Währungen, Aktien, Rohstoffe, etc.

Reuters
Der Gegenspieler von Bloomberg versorgt dich ebenfalls auf seiner Webseite mit zahlreichen Informationen aus Politik und Wirtschaft. Selektiere hier nach marktrelevanten Inhalten wie Headlines zu Zentralbanken, politischen Spannungen und Währungen.

fxstreet
Auf Fxstreet findest du ebenfalls Fundamentaldaten aber auch charttechnische Analysen zum Forexmarkt. Du solltest zunächst auf die Fundamentalanalysen achten um dein Währungspaar „stark gg schwach“ zu finden und später die Charttechnik für Trade Ein- und Ausstiege hinzuziehen. Die Seite gibt es auch auf Deutsch.

Forexfactory:
Auf Forexfactory findest du einen guten Wirtschaftskalender, der dir zeigt, welche Daten und Events anstehen und für den Markt wichtig sind. Damit weiß man auch, wann mit Volatilität in der jeweiligen Währung zu rechnen ist.

Google News:
Mit diesem Tool kannst du gezielt nach Informationen zu einer Währung oder einem anderen Begriff suchen. Gib zum Beispiel „USD“ oder „EZB“ ein. So findet man auch andere Quellen, als die bisher genannten.
 
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