10 Technische Indikatoren, die ein Trader kennen sollte 👪 📈

Herzlich Willkommen in Deutschlands größtem Trading Forum

Kostenfrei anmelden und gemeinsam mehr erreichen! | Traden.de

STARTER-KOMPLETT-PAKET-AKTION bis zum 16.02.2024: Erhalte das BullPower Template 2024 und vieles mehr...

JETZT REGISTRIEREN UND TEMPLATE ERHALTEN
  • Tipp: Registriere dich, um sämtliche Funktionen freizuschalten und Zugriff auf das Template zu erhalten.

Crusher

Team Traden.EU
Teammitglied
Forum Moderator
Registriert
28 Nov 2016
Beiträge
86
Verwirren Sie die farbigen Linien in den Börsencharts Ihres Trader-Freundes? Welchen zusätzlichen Wert können diese wilden Linien Ihrer Chartanalyse geben?
In der technischen Analyse sind diese farbigen Linien technische Indikatoren, die zur Vorhersage des Marktes eingesetzt werden. Es gibt eine Menge von Trading Indikatoren, wobei kreative Trader täglich eine Unzahl neuer Varianten ersinnen.
Es ist aber überhaupt nicht nötig, alle diese Indikatoren zu beherrschen. Die zehn folgenden technischen Indikatoren sollten Sie jedoch kennen lernen.
Ich werde jeweils kurz die grundlegenden Berechnungen dieser Trading Indikatoren erläutern. Wir müssen verstehen, welche Faktoren in jedem Indikator enthalten sind, ohne dass Sie jedoch von einem Wust einschüchternder Formeln überschwemmt werden sollen.



Gleitende Durchschnitte der Kurse:

Der Gleitende Durchschnitt zählt zu den einfachsten technischen Indikatoren, der von den Kursen/Preisen abgeleitet wird. Obwohl es eine Vielzahl von Versionen gibt, unterscheidet man nur zwei allgemeine Grundvarianten.


1. Einfacher Gleitender Durchschnitt (SMA):

Der einfache Gleitende Durchschnitt (Simple Moving Average = SMA) war bereits in der Vergangenheit beliebt, weil man ihn mühelos auch ohne den Einsatz eines Computers berechnen konnte. Auch gegenwärtig erfreut er sich nach wie vor großer Beliebtheit und zieht trotz der Möglichkeiten leistungsstarker Chartsoftware weiterhin Trader an und zwar allein aufgrund seiner Einfachheit.

technischer-indikator-einfacher-gleitender-durchschnitt
Technischer Indikator – Einfacher Gleitender Durchschnitt (SMA)


Die Berechnung des Gleitenden Durchschnitts (SMA):

Der SMA wird berechnet, indem man die durchschnittlichen Schlusskurse einer bestimmten Zeitperiode von X Kursstäben oder Candlesticks addiert. Diese Werte werden anschließend durch die entsprechende Zeitperiode X dividiert.
Das ist doch einfach, nicht wahr?


Die Interpretation des einfachen Gleitenden Durchschnitts:

Der grundlegende Ansatz dieses Trendfolge-Indikators besteht im Vergleich der Kurse mit dem SMA, um die Marktstimmung zu erfassen.
  • Kurse über dem Gleitenden Durchschnitt → bullisch
  • Kurse unter dem Gleitenden Durchschnitt → bärisch
Sie können auch die Steigung des SMA betrachten:
  • Die Linie des Gleitenden Durchschnitts neigt sich nach oben → bullisch
  • Die Linie des Gleitenden Durchschnitts neigt sich nach unten → bärisch
Indem man den Gleitenden Durchschnitt auf den Kurschart legt, kann man ihn auch als Unterstützungs- und Widerstandsniveau (Support und Resistance) verwenden.



2. Der Exponentielle Gleitende Durchschnitt (EMA):

Früher gab es lediglich den Einfachen Gleitenden Durchschnitt (SMA). Aber mit der Zeit waren die Trader nicht mehr zufrieden mit diesen einfachen Indikator, so wie sie es immer mit einfachen Methoden sind. Sie haben daher angefangen, mit dem SMA herum zu experimentieren. Den ursprünglichen Durchschnitt haben Sie dann als Folge dieser Denkprozesse „einfach“ genannt, um ihn von den neuen komplexen Methoden abzugrenzen.
Zu diesen komplexen Versionen gehört der Exponentielle Gleitende Durchschnitt (EMA).

technischer-indikator-exponentieller-gleitender-durchschnitt
Exponentieller Gleitender Durchschnitt (EMA)


Die Berechnung des Exponentiellen Gleitenden Durchschnitts (EMA):

Wie der SMA beruht auch der EMA auf der Addition der Schlusskurse, wobei die Summe durch die X Kursbalken der entsprechenden Zeitperiode dividiert wird. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um einen einfachen, sondern um einen gewichteten Durchschnitt.
Bei dieser Version werden die aktuellen bzw. jüngeren Kurse stärker gewichtet als die weiter zurückliegenden bzw. älteren Kurse. Dieser exponentiell geglättete gleitende Durchschnitt reagiert also stärker auf die aktuellen Kurse.


Die Interpretation des Exponentiellen Gleitenden Durchschnitts (EMA):

Grundsätzlich ist die Interpretation des EMA die gleiche wie die des SMA.
Es geht darum, das Wechselspiel zwischen SMA und EMA zu erfassen. Da der exponentielle Durchschnitt stärker auf die aktuelleren Kurse reagiert, erzeugt er mehr Handelssignale vom bullischen zum bärischen Marktgeschehen oder umgekehrt. Je mehr Signale aber ein Gleitender Durchschnitt produziert, desto weniger zuverlässig ist das jeweilige Signal.
Dies ist ein unvermeidlicher Konflikt, der bei allen technischen Indikatoren auftritt.



Oszillatoren:

Oszillatoren messen das Momentum, also die Stärke der Kursbewegung bzw. die Geschwindigkeit eines Trends. Dieser Indikator weist auf einen Markt hin, der möglicherweise zu weit in eine Richtung gelaufen ist und wo jetzt eine Bewegung in die entgegengesetzte Richtung bevorstehen könnte. Diese Situation drückt sich im sogenannten überkauften (Kursumkehr nach unten zu erwarten) oder überverkauften Markt (Kursumkehr nach oben zu erwarten) aus.
Nun wenden wir uns drei gebräuchlichen Oszillatoren der technischen Analyse zu.


3. Der Stochastik-Oszillator:

Der Stochastik-Oszillator von George C. Lane gehört seit seiner Erfindung vor Jahrzehnten zu den klassischen Oszillatoren.

technischer-indikator-stochastik
Stochastik Oszillator

Berechnung des Stochastik Oszillatoren

Standardeinstellung der Stochastik (14,3):


Die „Stochastik“ setzt sich aus zwei (exponentiellen) Durchschnittslinien zusammen, die als %K-Linie und %D-Linie bezeichnet werden und zwischen 0 und 100 oszillieren.
Betrachten wir beispielsweise die Schwankungsbreite der letzten beiden Wochen. Befindet sich der Kurs nahe dem Hoch dieser Kursspanne, erzeugt die zwei-Wochen-Stochastik einen hohen %K-Wert. Befindet sich der Kurs nahe dem Tief der Kursspanne, ergibt sich ein niedriger %-K-Wert.
Dabei dient die %D-Linie, die normalerweise ein 3-Perioden Gleitender Durchschnitt von %K ist, als Signallinie.
Einige Anpassungen in seiner Formel sorgen dafür, dass die Stochstik sich immer zwischen 0 und 100 bewegt.


Interpretation der Stochastik:

Wenn sich in der aktuellen Handelsspanne extreme Kurswerte (Hoch oder Tief) entwickeln, gibt es eindeutig eine starke Kursbewegung in eine Richtung. Aber das Momentum könnte nicht nachhaltig sein. Daher entstehen sogenannte Überkauft- und Überverkauft-Bereiche.
  • Stochastikwert über 80 → überkauft (nach Verkaufsgelegenheit suchen)
  • Stochastikwert unter 20 → überverkauft (nach Kaufgelegenheit suchen)
Durch die Kombination von %K und %D entstehen genaue Signale.
  • %K-Linie unterschreitet %D-Linie → Verkaufsignal
  • %K-Linie überschreitet %D-Linie → Kaufsignal



4. Der Relative Strength Index (RSI):

Wenn wir über technische Indikatoren reden, dann kommen wir an einer Person nicht vorbei, und das ist J. Welles Wilder . Der RSI ist ein Werkzeug neben vielen anderen Indikatoren, die von Welles Wilder stammen.

technischer-indikator-rsi
Relative Strength Index (RSI)

Die Berechnung des Relative Strength Index (RSI)

Standardeinstellung des RSI (14):


Der Relative Strength Index (Relative Stärke Index) misst die Geschwindigkeit und das Ausmaß der aktuellen Kursbewegungen. Der Indikator beruht auf dem Prinzip der durchschnittlichen Anstiege und Rückgänge.
Der RSI verbindet den durchschnittlichen Anstieg und den durchschnittlichen Rückgang zu einem einzigen Verhältnis (RS), welches das Kursmomentum darstellt. Dann wird eine Glättung ähnlich wie beim EMA vorgenommen.
Der Wertebereich liegt wie beim Stochastik-Oszillator zwischen 0 und 100.


Die Interpretation des RSI:

Wenn der durchschnittliche Anstieg den durchschnittlichen Rückgang nachhaltig übersteigt, werden die Kurse wahrscheinlich fallen. Überwiegt der durchschnittliche Rückgang, spricht dies dafür, dass demnächst die Kurse steigen.
  • RSI-Wert über 70 → überkauft (nach Verkaufsgelegenheit suchen)
  • RSI-Wert unter 30 → überverkauft (nach Kaufgelegenheit suchen)



5. Commodity Channel Index (CCI):

Der CCI, der von Donald R. Lambert entwickelt wurde, ist ebenfalls sehr beliebt. Obgleich dieser Indikator ursprünglich für den Handel in den Rohstoffmärkten gedacht war, wird er ebenso für andere Finanzinstrumente verwendet.

technischer-indikator-cci
Commodity Channel Index (CCI)

Die Berechnung des CCI

Standardeinstellung des CCI (14):


Für den CCI wird die Abweichung zwischen Kurs und dessen Gleitenden Durchschnitt herangezogen, um das Momentum zu erfassen. Um dies zu bewerkstelligen, wird die Abweichung zwischen dem aktuellen Betrachtungszeitraum und der durchschnittlichen Abweichung der vergangenen X Zeitperioden verglichen.
Im Gegensatz zum Stochastik-Oszillator und dem RSI sind die Werte des CCI nicht begrenzt. Aber in der Praxis bewegt sich der CCI aufgrund seiner Konstruktion zwischen -100 und +100.
Bemerkenswerterweise werden beim CCI nicht die Schlusskurse, sondern die typischen Kurse (Hoch + Tief + Schlusskurs / 3) zugrunde gelegt. Dann wird die Abweichung bzw. Entfernung zwischen typischem Kurs und Gleitendem Durchschnitt ermittelt.


Die Interpration des CCI:

Wie der Name schon sagt, gründet der CCI auf der Annahme, dass sich die Kurse normalerweise innerhalb eines unsichtbaren Kanals um den Gleitenden Durchschnitt herum aufhalten.
Wenn Sie darauf vertrauen, dass dieser unsichtbare Kanal halten wird, folgen Sie diesen Regeln:
  • CCI-Werte über +100 → Überkauft (nach Verkaufsgelegenheit suchen)
  • CCI-Werte unter -100 → Überverkauft (nach Kaufgelegenheit suchen)
 
Trendfolge-Indikatoren:


Die obigen vorgestellten Indikatoren sollen dazu dienen, um die Trendwenden herauszufiltern. Die technischen Indikatoren in diesem Abschnitt versuchen, Trends präzise anzuzeigen.


6. Average Directional Index (ADX):

Nun wollen wir Welles Wilder noch einmal willkommen heißen. Er vertrat die Auffassung, dass man herausfinden muss, ob sich der Markt in einem Trend oder in einer Trading Range (Schiebezone) befindet. Und genau dafür hat er dieses Werkzeug des ADX geschaffen.

technischer-indikator-adx
Average Directional Index (ADX)

Die Berechnung des ADX

Standardeinstellung des ADX (14):


Der ADX beruht auf dem einzigartigen Prinzip der Bewegungsrichtung (directional movement = Bewegungsrichtung). Die positive Bewegungsrichtung (+DM) bezieht sich auf den Unterschied zwischen dem Hoch eines Kursbalkens und dem Hoch des vorangegangenen Balkens. Die negative Bewegungsrichtung (-DM) bezieht sich auf den Unterschied zwischen dem Tief des Kursbalkens und dem Tief des vorherigen Balkens.
Natürlich ist der +DM hoch, wenn der Markt bullisch gestimmt ist. Bei bärischer Stimmung des Marktes ist der -DM hoch.
Durch die Verbindung von +DM und -DM in der Formel von Wilder erhalten wir mit dem ADX einen Maßstab für die Stärke des Trends.

Die Interpretation des ADX:

Der ADX ist ein Indikator für die Messung der Trendstärke. Hohe Werte weisen auf einen Trendmarkt hin, während niedrige Werte einen lustlosen Markt bezeichnen.
  • ADX-Werte über 25 → Der Markt befindet sich im Trend.
  • ADX-Werte unter 25 → Der Markt schlängelt sich dahin.
Etwas scheint doch zu fehlen. Zeigt uns der ADX nicht die Trendrichtung in einem Markt auf?
Das tut er nicht. Aber der ADX wird häufig in Form der +DM- und -DM-Werte dargestellt. Zum Beispiel, wenn sich der +DM über dem -DM befindet und der ADX einen Wert über 25 aufweist, wie es im obigen Chart der Fall ist, dann ist der Markt in einem Aufwärtstrend.




7. Moving Average Convergence Divergence (MACD):

Der MACD wurde von Gerald Appelt entwickelt und ist einer der intuitivsten technischen Indikatoren überhaupt. Er erweitert den Gleitenden Durchschnitt auf eine elegante Art und Weise, um sowohl den Trend als auch das Momentum zu erfassen.

technischer-indikator-macd
Moving Average Convergence Divergence (MACD)

Die Berechnung des MACD

Standardeinstellung MACD (12, 26, 9):


Der MACD zeigt die Differenz zwischen zwei Gleitenden Durchschnitten und zwar üblicherweise mit den Zeitperioden 26 und 12.
Ein 9-Perioden Gleitender Durchschnitt wird dann beim MACD als die Signallinie angezeigt.
Wenn in dem MACD-Indikator ein Histogramm dargestellt wird, dann zeigt dieses die Differenz zwischen dem MACD und seiner Signallinie.

Die Interpretation des MACD:

Der MACD funktioniert deshalb, weil sich in einem tendierenden Markt der Abstand zwischen den zwei Gleitenden Durchschnitten vergrößert. Weil beim MACD immer der kürzere Gleitende Durchschnitt vom längeren subtrahiert wird, steigt sein Wert in einem Aufwärtstrend und fällt in einem Abwärtstrend.
  • MACD über der Signallinie → stark bullisches Momentum
  • MACD unter der Signallinie → stark bärisches Momentum
Zudem hebt das Histogramm das Momentum des Marktes hervor.
  • Hohe positive Werte des Histogramms → starkes bullisches Momentum
  • Hohe negative Werte des Histogramms → starkes bärisches Momentum
Weil der MACD in seinen Werten nicht begrenzt ist, ist er nicht zweckmäßig, um Überverkauft- und Überkauft-Bereiche festzulegen. Da ist es vorzuziehen, sich an die Methode der MACD-Divergenz zu halten.




Kurs-/Preiskanäle:


Die Kurse/Preise verlaufen nicht linear. Sie verlaufen vielmehr in Wellen und Schwüngen nach oben und unten. Und häufig sieht der Markt so aus, als bewegt er sich im wesentlichen nur seitwärts mit oberer und unterer Begrenzung.
Deshalb bevorzugen so viele Trader die technischen Indikatoren, die einem Kanal vergleichbare Kursbewegungen hervorheben.


8. Bollinger Bänder:

Dieser technische Indikator ist einer der bekanntesten und wurde nach seinem Erfinder John Bollinger benannt. Als Softwarekomponente gehören die Bollinger Bänder längst zur Standardausstattung für viele technische Trader.

technischer-indikator-bollinger-baender
Bollinger-Bänder

Die Berechnung der Bollinger Bänder

Standardeinstellung Bollinger Bänder: (20, 2):


Die Bollinger Bänder sehen vielleicht unberechenbar und ziellos aus mit ihren plötzlichen Ausdehnungen und Verengungen. Aber sie stellen in der Tat einen einfachen und logisch konzipierten technischen Indikator dar.
Stellen Sie zuerst den Gleitenden Durchschnitt der vergangenen X Zeitperioden graphisch dar. Danach berechnen Sie die Standardabweichung dieser vergangenen X Perioden.
Um das obere Band zu erhalten, verschieben Sie den Gleitenden Durchschnitt nach oben, indem Sie ein Vielfaches der Standardabweichung nehmen. Um an das untere Band zu kommen, verschieben Sie den Gleitenden Durchschnitt um den selben Abstand.

Interpretation der Bollinger Bänder:

Für das Trading in einer Schiebezone:
  • Der Kurs berührt das obere Band → nach Verkaufsgelegenheit suchen
  • Der Kurs berührt das untere Band → nach Kaufgelegenheit suchen
Der sogenannte Gimmee-Kursbalken ist ein Beispiel für den Einsatz von Bollinger Bändern in einem Seitwärtsmarkt.
Für einen Ausbruchs-Trade:
  • Der Kurs schließt über dem oberen Bollinger Band → nach Kaufgelegenheit suchen
  • Der Kurs schließt unter dem unteren Bollinger Band → nach Verkaufsgelegenheit suchen
Man kann auch Bollinger Bänder zusammen mit dem MACD anwenden.



9. Dochian Channel:


Dieser Indikator ist ebenfalls nach seinem Schöpfer Richard Donchian benannt, der ein Pionier für Managed Futures und der berühmten Turtle-Trendfolge Methode war. An diesem Indikator kommt man nicht vorbei.

technischer-indikator-donchian-channel
Donchian Channel

Die Berechnung des Donchian Channel

Standardeinstellung des Donchian-Channel: (20):


Die gebräuchliche Standard-Zeitperiode von 20 Tagen hat zum Ziel, die Handelsaktivität von 4 Wochen auf dem Tageschart zu erfassen.
Das Donchian-Channel stellt das höchste Hoch der letzten X Zeitperioden an der oberen Kanallinie dar. Das tiefste Tief der letzten X Zeitperioden ist an der unteren Linie des Kanals zu sehen.
Die Interpretation des Donchian-Channel
Das Donchian-Channel ist für die Trendfolge gedacht. Jeder Ausbruch aus dem Kanal ist möglicherweise der Beginn eines neuen Trends.
  • Kursausbruch über dem Kanal → potentieller Aufwärtstrend
  • Kursausbruch unter dem Kanal → potentieller Abwärtstrend



10. Keltner Channel:


Der Keltner Channel, so wie ihn die meisten Trader kennen, kombiniert die Ideen von Chester Keltner und Linda Bradford-Raschke.

technischer-indikator-keltner-channel
Keltner Channel

Die Berechnung des Keltner Channel:

Der Aufbau des Keltner Channel gleicht dem der Bollinger Bänder.
Aber statt der Verwendung der Standardabweichung zur Darstellung der Bollinger Bänder wird hier die Average True Range von Wilders eingesetzt. Dieser Unterschied bewirkt, dass der Keltner Channel ruhiger und gleichmäßiger aussieht als die Bollinger Bänder.

Die Interpretation des Keltner Channel:

Für Trading in einer Trading Range:
  • Der Kurs berührt die obere Kanallinie → nach Verkaufsgelegenheit suchen
  • Der Kurs berührt die untere Kanallinie → nach Kaufgelegenheit suchen
Trading eines Ausbruchs:
  • Der Kurs schließt über der oberen Kanallinie → nach Kaufgelegenheit suchen
  • Der Kurs schließt unter der unteren Kanallinie → nach Verkaufsgelegenheit suchen



Was nun?:
Wir haben nun die wichtigsten Grundlagen der zehn wesentlichen technischen Indikatoren erörtert, aber es gibt noch viel mehr zu lernen, bevor Sie tatsächlich Nutzen daraus ziehen können.

Sie müssen verstehen, dass Regeln Orientierungshilfen sind:

Die Interpretationen der Regeln, die oben dargestellt wurden, hören sich einfach und geradezu mechanisch an, aber es sind lediglich Orientierungshilfen. Die Wirklichkeit ist die, dass Sie kein Geld damit verdienen werden, wenn Sie diese Regeln mechanisch anwenden.

Beherrschen Sie die technischen Indikatoren, indem Sie folgende Ratschläge beherzigen:

  • Verstehen Sie die Zusammenhänge und die Umstände des Marktes, in dem Sie arbeiten.
  • Lernen Sie, die Kursbewegungen (Price Action) zu lesen, und nutzen Sie die technischen Indikatoren, um Ihr Wissen zu vervollständigen.
  • Kombinieren Sie die technischen Indikatoren, um ein vollständiges Bild zu erhalten.

Experimentieren Sie mit historischen Daten:

Das Verhalten aller technischen Indikatoren variiert in Abhängigkeit der gewählten Perioden. Die Standardeinstellungen sind nicht immer sinnvoll. Experimentieren Sie!


Nehmen Sie Volumen-Indikatoren mit dazu:

Die zehn technischen Indikatoren, die oben besprochen wurden, basieren auf den Kursen. Das Volumen ist eine weitere wichtige Komponente der Marktdaten.
Wenn Sie sich dafür bereit fühlen, dann können Sie Ihre Analysen um Volumen-Indikatoren erweitern. Fangen Sie an mit dem OBV-Indikator.
 
Zurück
Oben